Aktuell  (1.05.2020)
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Pilão Arcado aktuell (Juni 2020)i


In der Pfarrei Pilão Arcado betreut Pater Wilhelm und sein Team die dort leben­den Familien. Sie kümmern sich um den wichtigen Zisternenbau. Zudem betreuen sie die Schule und die Gesundheits­förderung mit einer Krankenstation in der Pfarrei. Pater Wilhelm hat bisher vielen Herausforderungen die Stirn geboten. Er kennt Dürre, Hunger, Wasserknappheit, Rohstoffmangel, Krankheiten, schlechte Ernten usw.


Allerdings stellt ihn die aktuelle politische Lage in Brasilien und die Corona-Zeit vor fast unlösbare Aufgaben. Dazu schreibt er Mitte Mai 2020:


Es geht häufig nicht so, wie man will. Die Informationen zu Corona sind fast alle richtig, aber eben nicht alle. Bisher gab es in unserer Pfarrei It. unserem einiger­ maßen zuverlässigen Gesundheitsamt wenige positive Coronafälle. Die notwen­digen Vorsichtsmaßnahmen werden hier von den Menschen nicht so ernst genom­men wie in Deutschland. Das gute bzw. schlechte Beispiel für die Menschen ist unser Präsident Bolsonaro, der sich ankeine Vorsichtsmaßnahmen hält. Öffent­lich sagt er: „Alle müssen mal sterben.“


Er zeigt sich ohne Mund-Nase-Schutz, bremst die Coronabekämpfung, die der Gesundheitsminister Mandetta einführen wollte. Präsident Bolsonaro hat wegen dieser Differenzen im Umgang mit der Corona-Krise seinen, meiner Meinung nach, sehr kompetenten Gesundheitsminister Mandetta abgesetzt. Ein ganz großes Problem ist er, „der Präsident“ und sein Einfluss.


Die meisten Corona Fälle sind in den Staaten Amazonas, Maranhão, Cearã, Pernambuco, Rio de Ja-neiro und São Paulo. In diesen Staaten sind die Fall­ zahlen erschreckend hoch. In Pilão Arcado gibt es eine Gruppe vom Rathaus und dem Gesundheitsamt, die sich um die (staatlich verordneten) Vorsichtsmaß­nahmen kümmern. Alle Schulen sind bis zum 22.06.2020 geschlossen. Danach wird die Lage neu eingeschätzt.


In unserer Schule erhalten die Kinder Online Unterricht, das Schulgeld wurde halbiert, für besonders Arme wird es erlassen. Alle Sozialschwachen erhalten in ganz Brasilien monatlich eine sehr kleine finanzielle Unterstützung. In unserer Pfarrei gibt es für die Ärmsten der Armen Lebensmittelsammlungen. Wir haben  haben be­reits mit finanzieller Hilfe 500 Lebensmit­telpakete verteilt.


Wie geht Brasilien mit so viel Toten um? Leider Gottes zeigt die Gruppe „Ultra Rechts“ dem Land die kalte Schulter und der Präsident sagt in seinen Ansprachen: „Ja, alle müssen sterben.“


Präsident Bolsonaro beleidigt die Jour­nalisten und hat seinen Freund Richter Moro, der Justizminister in Brasilien war und Präsident Lula verurteilte, ebenfalls entlassen. Noch hat der Präsident eine ordentliche Gruppe hinter sich vereint, doch der Widerstand wächst.


Man kann sich nicht vorstellen, wie ein Volk sich so verdummen lässt. Präsident Bol­sonaro, der Freund vom amerikanischen Präsidenten Trump, wird besonders von den evangelikalen Pfingst- und Frei­

kirchen unterstützt. Die großen Kirchen -evangelisch und katholisch - engagieren sich prophetisch und als Samariter.


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