Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
wir möchten Euch über die aktuelle Situation in dieser Zeit des Coronavirus und wie es um die Weiterführung unserer Arbeit steht informieren.
Zu Beginn der Ausbreitung des Coronavirus im Trockengebiet Brasi-liens wurde am 17. März 2020 mit einer Gouverneursveordnung die Schließung aller Schulen und aller nicht lebenswichtigen Geschäfte angeordnet. Am 23. März wurden auf Empfehlung der Gesundheitsämter alle Fahrten in das Landes-innere eingestellt und die Arbeiten sollten so weit wie möglich im Home-Office durchgeführt werden.
Dabei sahen wir die Notwendigkeit, auch in Absprache mit den Eltern der Jugendlichen, diese in ihre Heimatgemeinden zu bringen, da bis zu diesem Zeitpunkt über keine infizierten Personen in den Landgmeinden berichtet wurde. Dies war auch deshalb wichtig, um in diesen sehr ungewissen und beängstigenden Zeiten den Zusammenhalt der Familien zu stärken.
Da die öffentlichen Verkehrsmittel eingestellt waren, brachten wir die jungen Leute mit den Autos von IRPAA in ihre Heimatgemeinden. Da zum Teil große Distanzen zurückzulegen waren, lief diese Aktion über drei Tage.
Anfangs hofften wir, dass die Jugend lichen nach Ostern wieder zurückkämen und der Schulunterricht wieder aufgenommen werden könnte. Statt denerhofften 3 Wochen sind mittlerweile mehr als 2 Monate vergangen und es istnoch nicht abzusehen, wann sich dieseSituation ändern wird.
Die zuständigen Stellen veröffentlichten in der letzten Zeit immer mehr einschränkende Maßnahmen, z.B. soziale Kontakte möglichst zu vermeiden und wenn nötig, dann mit einem Mindestabstand zu anderen Personen. Dem schloss sich IRPAA an und es wurden Verhaltensregeln getroffen, um die Mitarbeiterinnen zu schützen, aber auch die Familien in den Landgemeinden, die im Rahmen der Konviventia mit dem semiariden Klima begleitet werden.
In einem weiteren Schritt, vor allem mit besonderer Sicht auf hygienische Aspekte und die soziale Isolierung, aber auch unter der finanziellen und rechtlichen Situation beschloss IRPAA am 13. April, dem Großteil der Mitarbeiterinnen in der Zeit vom 15. April bis 15. Mai kollektive Ferien zu gewähren.
Jetzt nach der Rückkehr aus dem Urlaub müssen wir feststellen, dass die Pandemie weiter besteht und sich verschlimmert hat. Die Anzahl der infizierten Personen steigt, ebenso die Zahl der Todesfälle, auch hier bei uns. Daher wurde beschlossen, die Arbeiten in den nächsten 60 Tagen (bis Mitte Juli) nurauf „Distanz“, d.h. unter Verwendung von digitalen Kommunikationsmitteln bzw. dem Telefon durchzuführen. Dringende Besuche sind unter Beachtung aller Sicherheitsmaß- nahmen und in vor heriger Absprache mit den Familien in den Landgemeinden möglich.
Wir möchten auch informieren, dass wir uns an der Durchführung von Notfall projekten beteiligen, die darauf abzielen, die am stärksten gefährdete Bevölkerung in den Randgebieten von Juazeiro und in den Landgemeinden der Diözese Juazeiro zu versorgen.
Bei den Maßnahmen, die unter Mitwirkung von IRPAA erfolgen, möchten wir einige hervorheben:
1. Verteilung von Nahrungsmittelpaketen in Zusammenarbeit mit einem Projekt der Stiftung Banco do Brasil.
2. Artikulierung von Gruppen der solidarischen Ökonomie zur Herstellung von Gesichtsmasken in Projektpartnerschaft mit der Landesregierung des Bundeslandes Bahia.
3. Mitarbeit bei der Ausarbeitung von Projekten zur Unterstützung von Familien der Artikulation der semiariden Region, zusammen mit dem Kinder-und Jugendrat von Bahia und der Stiftung
Oswaldo Cruz.
4.Teilnahme an Besprechungen und Artikulation zur Bewältigung der von der Pandemie verursachten Krise zusammen mit Netzwerken, Foren und Räten.
Harald Schistek
Präsident von IRPAA